Wisente mit gelben Ohrmarken?
Für den Transfer von drei Usedomer Wisenten in den Wildpark Schorfheide brauchen wir noch die Blutproben für den Gesundheitstest der Wisente.
Also müssen die Wisente immobilisiert, d. h. betäubt werden.Das haben in bewährter fachlicher Weise wieder Viola und Lothar Härtelt vom Förderverein Wisentzucht übernommen. Sie engagieren sich seit Jahrzehnten maßgeblich besonders für das Reservat auf dem Damerower Werder. Am Mittwoch um 9 Uhr war es soweit.
Da die Wisente genau nach Rangordnung „zum Frühstück“ ins Schaugehege gehen, gelang es uns die Herde zu trennen. Als hinter den Alttieren das Tor zuschlug, waren die „Halbstarken“ natürlich überrascht. Jetzt mussten wir nur noch in Schussposition kommen. Und das war gar nicht so einfach! Ohne ihre Mütter waren die Jungtiere ziemlich orientierungslos. Wir mussten sie regelrecht anpirschen. Die fast vierjährige USELINA war als erste „dran“, ihr folgte der zweieinhalbjährige USGERO und als letzte USJANA, geboren im August 2013. Alles verlief problemlos, am schnellsten war USGERO wieder auf den Beinen, eine halbe Minute nachdem er das Aufwachmittel bekommen hatte. Um 12.30 War alles geschafft. Alle Wisente standen wieder auf ihren Beinen, wenn auch noch etwas benommen. Eine Premiere im Usedomer Wisentgehege: die drei bekamen gelbe Ohrmarken! Für echte Wisentfans kein schöner Anblick, aber leider eine Forderung des Amtstierarztes in der Schorfheide. Er besteht auf der „Kennzeichnungspflicht“, obwohl die Wisente ja auch Transponder unters Fell bekommen haben! Unser Amtstierarzt hingegen macht von der Ausnahmeregelung Gebrauch, die diese Verordnung auch ermöglicht. Und das sieht dann eben doch viel besser aus, oder?